Proktologie -Enddarmerkrankungen

Proktologie - Enddarm

Ein Proktologe ist ein Facharzt, der sich auf die Diagnose, Behandlung von Erkrankungen des Enddarms spezialisiert hat. Dazu zählen Beschwerden bei Hämorrhoiden, Analfissuren, Analfisteln, Abszessen und anderen Erkrankungen, die den Analbereich betreffen. Mit spezialisierten diagnostischen Verfahren wie der Proktoskopie, Rektoskopie und weiteren endoskopischen Methoden kann der Proktologe präzise Diagnosen und eine entsprechenden Therapie anbieten.

Proktologische Erkrankungen sind sehr häufig und können die Lebensqualität der Betroffenen erheblich beinträchtigen. Durch seine Ausbildung an einer renommierten coloproktologischen Abteilung in Graz hat Dr.Szyszkowitz als Proktologe langjährige Erfahrung mit Diagnose und Therapie proktologischer Krankheitsbilder.

Hämorrhoiden

Hämorrhoiden sind Gefäßpolster im Analkanal, die helfen, den Stuhlgang zu kontrollieren. Sie bestehen aus Blutgefäßen, Bindegewebe und Muskeln. Wenn sich diese Gefäßpolster vergrößern oder gereizt werden, spricht man von einem Hämorrhoidalleiden, was oft zu Beschwerden wie Juckreiz, Schmerzen oder Blutungen führen kann.

Grade der Hämorrhoiden:

Hämorrhoiden werden in vier Grade unterteilt, abhängig von ihrem Schweregrad:

  • Grad I: Die Hämorrhoiden sind vergrößert, aber nicht sichtbar oder fühlbar, da sie sich innerhalb des Analkanals befinden. Symptome können Blutungen oder Juckreiz sein.
  • Grad II: Hämorrhoiden treten während des Stuhlgangs aus dem Anus hervor, ziehen sich aber von selbst wieder zurück. Blutungen und leichte Schmerzen können auftreten.
  • Grad III: Hämorrhoiden treten beim Stuhlgang oder bei körperlicher Anstrengung aus und müssen manuell zurückgeschoben werden. Sie verursachen oft Juckreiz und Blutungen oder auch leichte Schmerzen.
  • Grad IV: Die Hämorrhoiden sind ständig außerhalb des Anus und lassen sich nicht mehr zurückschieben. Sie können stark schmerzen und sind anfällig für Blutgerinnsel (Thrombosen).

Behandlungen von Hämorrhoiden:

Die Behandlung hängt vom Schweregrad der Hämorrhoiden ab. In frühen Stadien können Ernährungsumstellung oder lokalen Salbentherapien bzw diverse Medikamente helfen.

Als nächster Schritt kann die Hämorrhoide durch eine Gummibandligatur versorgt werden. Dieser Eingriff kann ambulant und ohne Narkose erfolgen. Die Laser-Hämorrhoiden-Operation unterbindet ebenfalls die Blutzufuhr zum Knoten und führt zu dessen Schrumpfung.

Grössere Hämorrhoiden werden durch einen chirurgischen Eingriff versorgt. Das Spektrum reicht hier von der klassischen Hämorrhoidenentfernung bis zur HAL/RAR-Methode, bei der die Blutzufuhr zum Knoten unterbunden wird und das Gewebe „geliftet“ wird.

Analfissur

Eine Analfissur ist ein kleiner und oft schmerzhafter Riss in der Haut des Analkanals. Sie entsteht meist durch eine Verletzung der empfindlichen Haut im Analbereich, häufig verursacht durch harten Stuhlgang, Verstopfung, anhaltenden Durchfall oder bei übermäßigem Pressen beim Stuhlgang. Auch entzündliche Darmerkrankungen können Analfissuren verursachen.

Symptome einer Analfissur:
  • Starke Schmerzen beim und nach dem Stuhlgang, oft als brennend oder stechend beschrieben
  • Blutungen, meist hellrot, die auf dem Toilettenpapier oder im Stuhl sichtbar sind
  • Juckreiz oder Reizungen im Analbereich
  • Ein sichtbarer Riss in der Haut um den Anus

Behandlung einer Analfissur:

Die Behandlung zielt darauf ab, den Heilungsprozess zu fördern, den Stuhl weicher zu machen und den Druck auf den Anus zu verringern.

  1. Ballaststoffreiche Ernährung und ausreichend Flüssigkeit: Eine ballaststoffreiche Ernährung und ausreichende Flüssigkeitszufuhr können helfen, den Stuhl weicher zu machen und Verstopfung zu vermeiden.
  2. Stuhlweichmacher oder Abführmittel: Diese können verschrieben werden, um den Stuhl weich und leicht passierbar zu machen.
  3. Topische Behandlungen: Salben oder Cremes, die den Schliessmuskel entspannen und schmerzlindernd wirken können zur Heilungsförderung eingesetzt werden.
  4. Sitzbäder: Warme Sitzbäder mehrmals täglich, insbesondere nach dem Stuhlgang, können den Anus entspannen, Schmerzen lindern und die Heilung unterstützen.
  5. Botox-Injektionen: In einigen Fällen kann Botox in den Schließmuskel injiziert werden, um diesen zu entspannen und die Heilung zu fördern.
  6. Chirurgische Behandlung: Wenn konservative Maßnahmen nicht erfolgreich sind, kann ein chirurgischer Eingriff erforderlich sein, um die Analfissur zu sanieren.

Eine frühzeitige Behandlung ist wichtig, um chronische Schmerzen und Komplikationen zu vermeiden.

Perianalabszesse

Perianalabszesse sind schmerzhafte, eitergefüllte Infektionen in der Nähe des Anus, die oft durch eine Infektion der kleinen Drüsen in der Analregion entstehen. Wenn ein Abszess nicht saniert wird oder wiederkehrt, kann sich eine Perianalfistel entwickeln. Eine Fistel ist ein kleiner Kanal, der den infizierten Abszess mit der Haut um den Anus verbindet.

Analabszesse können starke Schwellungen, Rötungen, Fieber und Krankheitsgefühl verursachen. Manchmal kommt es zu einer spontanen Eröffnung mit Eiterabsonderung.

Perinalabszesse müssen im Rahmen einer Operation eröffnet und drainiert werden. Weiters muss eine Fistelsuche erfolgen. Eine vorhandene Fistel kann oft im Rahmen dieses Eingriffes gleichzeitig saniert werden.

Perianalfisteln

Eine Analfistel ist ein kleiner Gang,  der sich zwischen der Innenseite des Analkanals und der Haut in der Nähe des Afters bildet. Sie entsteht häufig als Folge eines Abszesses (Perianalabszesses). Wenn der Abszess sich entleert oder sich nach außen hin öffnet, kann sich eine Fistel bilden.

Symptome einer Analfistel können Schmerzen, Schwellungen, Hautirritationen, Eiterausfluss oder Blutungen in der Nähe des Afters umfassen. Die Behandlung einer Analfistel erfolgt in der Regel chirurgisch, da die Fistel nur selten von selbst heilt. Ziel der Behandlung ist es, die Fistel zu sanieren und gleichzeitig den Schliessmuskel zu schonen, um Probleme mit der Stuhlkontinenz zu vermeidet.

Eine rechtzeitige Diagnose und Behandlung sind wichtig, um Komplikationen zu vermeiden und die Lebensqualität des Betroffenen zu verbessern.

Analmarisken (Marisken)

Eine Mariske ist eine kleine, weiche Hautfalte oder -schwellung am Rand des Anus. Sie ist harmlos und entsteht häufig als Folge von chronischen Reizungen, Entzündungen oder nach dem Abklingen von Hämorrhoiden oder Analthrombosen. Marisken bestehen aus überschüssigem Hautgewebe und sind weder schmerzhaft noch entzündlich, können aber manchmal als kosmetisch störend empfunden werden.

Symptome einer Mariske:
  • Weiche, hautfarbene bis leicht bräunliche Hautläppchen am Analrand.
  • Meistens Keine Schmerzen oder Blutungen.
  • Manchmal Juckreiz oder leichte Reizungen.

Behandlung von Marisken:

Marisken sind in der Regel harmlos und benötigen keine Behandlung, wenn sie keine Beschwerden verursachen. Die Behandlung ist meist nur aus kosmetischen Gründen oder bei Beschwerden notwendig.

Bei grösseren oder als kosmetisch oder hygienisch störend empfundenen Marisken kann eine chirurgische Entfernung in Betracht gezogen werden. Verschiedene Techniken bis zum Einsatz eines Lasers können angewendet werden.

Perianalthrombose (Perianalvenenthrombose)

Eine Perianalthrombose, auch als „Analthrombose“ oder umgangssprachlich „äußere Hämorrhoide“ bezeichnet, ist ein Blutgerinnsel (Thrombus) in einer Vene des Analbereichs. Es handelt sich hierbei nicht um Hämorrhoiden, sondern um eine akute, schmerzhafte Schwellung am äußeren Rand des Anus. Die Thrombose entsteht durch ein Blutgerinnsel in den kleinen Venen der Analhaut, oft ausgelöst durch starkes Pressen, langes Sitzen, schweres Heben oder eine andere Form der Druckerhöhung im Bauchraum.

Beschwerden und Symptome einer Perianalthrombose:
  • Plötzliche Schmerzen: Die Schmerzen treten oft plötzlich auf und sind meist sehr intensiv. Sie werden durch Druck oder Berührung verstärkt.
  • Schwellung und Verhärtung: Es bildet sich eine gut tastbare, oft erbsengroße, bläulich verfärbte Knoten oder Schwellung am Anus.
  • Spannungsgefühl: Durch die Schwellung kann ein starkes Spannungsgefühl entstehen.
  • Blutungen: In seltenen Fällen kann es zu leichten Blutungen kommen, insbesondere wenn sich die Haut über dem Gerinnsel öffnet.

Die Perianalthrombose heilt oft innerhalb weniger Tage bis Wochen von selbst ab. Bei starken Beschwerden oder größeren Thrombosen kann eine ärztliche Behandlung nötig sein, bei der das Gerinnsel durch einen kleinen Schnitt entlastet wird, was sofortige Linderung der Schmerzen bringt.

Leiden Sie unter Beschwerden, die auf eine Hernie hindeuten könnten?

Nehmen Sie Ihre Gesundheit in die Hand und vereinbaren Sie einen Termin für eine professionelle Beratung und Behandlung.

Dr. Szyszkowitz Operation